Wie vielleicht schon der eine oder andere mitbekommen hat, habe ich die ganzen Aktionen rund um den Cyber Monday und den Black Friday genutzt und mir den Smart-Home-Lautsprecher “Google Home” angeschafft.

Heute möchte ich ein wenig über meine ersten Eindrücke und Erfahrungen mit dem Gerät berichten, ein erstes Urteil abgeben, ob sich die Investition von 90€ gelohnt hat, sowie euch mit ein paar Informationen rund um den Smart Speaker ausstatten.

Google Home: Was ist das?

Bei Google Home handelt es sich, wie der Name schon vermuten lässt, um ein Produkt des Online-Riesen Google. Der Smart-Home-Lautsprecher verfügt über integrierte Mikrofone und ermöglicht dem Nutzer darüber den Zugriff auf einen persönlichen digitalen Assistenten, der sich “Google Assistant” nennt.

Vorgestellt wurde das Gerät erstmals auf der Entwicklerkonferenz Google I/O am 18. Mai 2016. Noch im selben Jahr, am 4. November, erschien das Gerät in den USA. Damals natürlich erstmal in der US-amerikanischen Sprachversion.

Ein deutsches Pendant dazu folgte erst am 8. August 2017 und befindet sich seitdem auch bei uns im Handel. Die erste Markteinführung innerhalb Europas erfolgte am 6. April 2017 in Großbritannien.

Google Home auf einem Beistelltisch

Google Home: Das moderne, minimalistische Design des Geräts passt in fast jeden Raum

Bild: nextdayblinds.com

“Ok Google, was kannst du?”

Durch bestimmte Sprachbefehle lassen sich verschiedenste Fragen oder Befehle an Google Home bzw. den eingebauten Google Assistant übermitteln. Diese werden dann verarbeitet und versucht möglichst zufriedenstellend zu beantworten, was in den meisten Fällen auch gelingt.

Zum Funktionsumfang gehören relativ unspektakuläre aber praktische Wissensfragen, wie z.B. “Wer ist der Präsident von Mexiko?” oder “Wie weit ist es bis zum Mond?”. Genauso eignet sich der Smart Speaker gut für Definitionsfragen, die meist über Wikipedia bereitgestellt werden. Darüber hinaus kann man sich auch die neusten Nachrichten anhören, einen Wecker stellen und ähnliche praktische Dinge erledigen.

Das ist aber noch lange nicht alles: Google Home ermöglicht es seinem Nutzer auch Musik und Radio per Sprachsteuerung abzuspielen, Smart-Home-Geräte, wie z.B. Lampen, zu steuern und vieles mehr.

Aktivieren lässt sich all das mit den Aktivierungsworten “Ok Google” oder “Hey Google”. Anschließend hört das Gerät genau zu und versucht den Wunsch des Nutzers zu erfüllen.

Eine kontinuierliche Weiterentwicklung ist ebenfalls gegeben, da Google zum einen nun immer mehr in den Hardware- sowie KI-Markt drängt und zusätzlich Drittanbieter ihre Dienste über die Entwicklerplattform “Actions on Google” in Google Home integrieren können.

Bezogen auf die Hardware ist das Gerät mit zwei integrierten Mikrofonen ausgestattet, welche letztlich die Steuerung per Sprache erst möglich machen. Hier verspricht Google sogar eine sogenannte “Far-field voice recognition”. Diese Technologie soll es ermöglichen, dass selbst Befehle aus anderen Räumen verstanden werden.

Außerdem lässt sich die sogenannte “Basis”, worunter sich die Lautsprecher befinden, insofern personalisieren, dass diese sich leicht abschrauben und austauschen lässt. So kann man aus vier verschiedenen Farben wählen.

Privatsphäre & Datenschutz

Damit Google Home eine permanente Verfügbarkeit sowie Funktionalität garantieren kann, werden lokal im Gerät jeweils die letzten Sekunden jeder Konversation im Raum aufgezeichnet und temporär gespeichert. Sobald das Aktivierungswort erkannt wurde, werden diese letzten Sekunden zusammen mit den folgenden Befehlen an die Google-Server zur Verarbeitung der Anfrage gesendet. Jegliche Aktivitäten werden im Google-Konto gespeichert, was durchaus eine gewisse Transparenz bietet. So ist es im Nachhinein sogar möglich, die Aufnahmen anzuhören.

Wer trotz allem sichergehen möchte, dass Google nicht mithört, kann außerdem immer noch das Mikrofon per Knopfdruck deaktivieren und später wieder aktivieren, wenn man die Funktionen des Smart Speakers wieder in Anspruch nehmen möchte.

Die Rückseite des Google Home mit dem Knopf zum Deaktivieren des Mikrofons

Die Rückseite des Google Home mit dem Knopf zum Deaktivieren des Mikrofons

Bild: jr-cologne.de

Meine ersten Eindrücke und Erfahrungen mit Google Home

Genug zum Produkt. Nun möchte ich mal meine Meinung kundtun:

Warum habe ich mir das Gerät gekauft?

Damals, als Google Home in den USA vorgestellt wurde, habe ich die Entwicklung rund um das Gerät und die damit verbundene Technologie schon interessiert verfolgt.

Im Gegensatz zu Virtual Reality bin ich bei den Technologien Künstliche Intelligenz und digitale Assistenten fest davon überzeugt, dass diese in der Zukunft eine große Rolle spielen werden und spätestens bis 2025 oder 2030 ein Großteil der Haushalte über einen persönlichen digitalen Assistenten verfügen wird. Insbesondere im Zusammenspiel mit Augmented Reality wird die Technologie vermutlich sehr populär werden, so zumindest meine Einschätzung.

Abgesehen von meinem Interesse zum Thema habe ich Google Home natürlich auch für eine nette Möglichkeit, Musik und Radio zu hören oder die neusten Nachrichten vorgelesen zu bekommen, gehalten. Google Home ist meiner Meinung nach ein typisches “nice to have”-Produkt, was seinen ursprünglichen Preis eigentlich nicht wert ist. Somit habe ich im Grunde schon von Anfang an, seitdem Google Home in Deutschland verfügbar ist, auf mögliche Angebote für unter 100€ gehofft.

Da dies jetzt der Fall war und 90€ einen schon deutlich besseren Preis darstellte, habe ich mir das schlicht und ergreifend einfach mal gegönnt. Man gönnt sich ja sonst nichts. ;D

Das sind meine ersten Eindrücke zu Google Home

Nachdem sich die Lieferung dann leider ein wenig hingezogen hat und ich das Gerät somit erst vergangenen Donnerstag in Betrieb nehmen konnte, bin ich insgesamt doch positiv überrascht.

Die Einrichtung ist dank der Google-Home-App ein Kinderspiel und innerhalb von spätestens 10 Minuten läuft alles. Genutzt habe ich es in den letzten Tagen vor allen Dingen für Musik, Radio und Nachrichten sowie ein paar Wissensfragen oder Ähnliches.

Besonders gut gefällt mir dabei der Klang sowie die Lautstärke der Lautsprecher und das Mikrofon.

Die Lautsprecher sind so laut, dass ich nicht über die Lautstärkestufe 3 bei der normalen Nutzung hinauskomme. Das liegt zwar auch daran, dass ich niemand bin, der seine Musik übermäßig laut aufdreht, aber auch Musikfans, die gerne laut Musik hören, sollten mit dem Gerät klarkommen. Eine kleine Party lässt sich mit dem Smart Speaker organisieren.

Erwähnt werden muss natürlich, dass Google Home deswegen noch lange keine richtige Musikanlage oder ein System wie Sonos ersetzen kann. Für die tägliche Dosis Musik reicht es aber völlig aus und bietet einen guten, soliden Klang, außer man ist sehr anspruchsvoll, was das angeht.

Kurzum: Die Lautsprecher überzeugen vor allem im Punkto Lautstärke, sodass man bis auf wenige Ausnahmen stets nicht die volle Lautstärke benötigt. Zusätzlich bieten sie einen soliden Klang, der für die Alltagsnutzung völlig ausreichend ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Mikrofon, welches dafür sorgt, dass Google Home einen in den meisten Fällen sehr gut versteht. Es ist also nicht notwendig, seine Stimme anzuheben oder besonders deutlich zu sprechen. Selbst wenn Musik läuft und man gleichzeitig mit dem Assistant reden möchte, funktioniert dies ausgesprochen gut, sodass man nicht gegen die Musik anschreien muss, auch wenn es natürlich trotzdem meist nötig ist, ein kleines bisschen lauter zu reden, wenn Nebengeräusche vorhanden sind.

Die sogenannte “Far-field voice recognition” ermöglicht es zusätzlich, auch aus anderen Räumen noch verstanden zu werden, vorausgesetzt die Entfernung ist nicht allzu groß und die Tür steht offen. Ein Zuruf aus dem Nebenraum sollte also ohne Probleme möglich sein. Hier muss ich aus eigener Erfahrung allerdings sagen, dass dies bisher nicht immer geklappt hat bzw. man auf alle Fälle doch ein gutes Stück lauter sprechen muss. Trotz allem kann man eigentlich keine größeren Probleme beim Mikrofon feststellen. Insgesamt handelt es sich also auch um ein gutes Mikrofon, das da im Google Home eingebaut wurde.

Ansonsten kann man zum Google Assistant, welcher im Gerät “verbaut” ist, sagen, dass dieser offenbar ein Stück weiter im Bezug auf Intelligenz ist als Alexa von Amazon. Besonders der Zugriff auf das gesamte Google-"Ökosystem" wird mit der Zeit seine Stärken ausspielen und sorgt auch jetzt schon dafür, dass dieser in vielen Fällen die Fragen des Nutzers gut beantworten kann.

Der größte Kritikpunkt dürfte wohl sein, dass die Technik natürlich noch nicht ausgereift ist und Google besonders bei der deutschen Version im Vergleich zur englischen Version ein gutes Stück zurückliegt. So merkt man teilweise noch relativ deutlich, dass sich der Assistant doch stark anhand von bestimmten Wörtern orientiert und den Sinn eines Befehls nicht aus dem kompletten Zusammenhang interpretiert. Weicht man also mal von diesen Keywords ab, versteht der Assistant durchaus auch mal banalere Dinge nicht, obwohl Google's Sprachassistent von den meisten als etwas intelligenter eingeschätzt wird. Ein Beispiel dafür ist, wenn man Radio hören möchte und analog zu dem Befehl “Spiele Musik” “Spiele WDR2” sagt. Dann denkt der Google Assistant nämlich, man wolle mit ihm ein Spiel spielen, das WDR2 heißt. Da er dieses Spiel aber natürlich nicht im Angebot hat, schlägt er Spiele, die sich mit Google Home spielen lassen, vor. Das ist dann natürlich etwas fehlinterpretiert, schließlich wollte man eigentlich Radio hören. Sonderlich dramatisch ist das aber meist nicht, da man dann halt einfach sein Befehl nochmal ein wenig anders formuliert und schon funktioniert alles reibungslos.

Fazit: Kaufempfehlung mit kleiner Einschränkung

Anschließend lässt sich sagen, dass Google Home insgesamt doch ein sehr solides Gerät darstellt, das sicher noch nicht komplett ausgereift ist und hier und da noch kleinere Probleme aufweist, jedoch trotzdem im Großen und Ganzen einen absolut positiven Eindruck hinterlässt und mir besonders in der Zukunft, wenn die Funktionen erweitert werden und der Google Assistant immer intelligenter wird, sicher noch viel Freude bereiten wird.

In diesem Sinne freue ich mich sehr darauf, die weitere Entwicklung live miterleben zu können und würde jedem einen Kauf empfehlen, vorausgesetzt man bezahlt nicht mehr als 100€ und hat einen Anwendungszweck für das Gerät.

Weiterführende Links / Quellen